Fridays for Future canceln Sängerin wegen ihrer Frisur

Und zwar trägt sie Dreadlocks. Ich finde, dass das an den Haaren herbeigezogen (haha) ist. Ich könnte mir beispielsweise vorstellen, nein, ich bin absolut davon überzeugt, dass viele dieser herablassenden Veranstalter Tätowierungen haben. Tätowierung wurden aber zuerst von Eingeborenenstämmen getragen, die von weißen Einwanderern unterdrückt wurden. Vielleicht sollten die Veranstalter ihre eigenen Reihen mal daraufhin untersuchen und sich entsprechend selbst aus dem Vorstand entlassen. Aber wahrscheinlich würde man ein Argument (er-)finden, warum zwar die Frisur ein Problem ist, Tätowierungen aber selbstverständlich nicht. Und Tätowierungen sind nur ein Beispiel von vielen für Schmuck und körperliche Gestaltungen, die im Laufe von Jahrhunderten kulturelle Grenzen überwunden haben. Heute sind es die Dreadlocks. Morgen sind es lange Haare bei Männern. Oder der Ziegenbart. Oder das Tragen des Kilts von Nicht-Schotten.

Übrigen sind auch viele Musikarten hiervon betroffen, zum Beispiel Rock und Metal, schließlich basieren diese auf dem Blues, erfunden von schwarzen Sklavenarbeitern auf Baumwollfeldern. Wer Rock und Metal hört, unterstützt somit Sklavenhalter! Was, nicht? Ach so 🙂

Das ist potenziell ein Fass ohne Boden. Wie wäre es, wenn wir Körperschmuck, Frisuren und Kleidung einfach dem persönlichen Geschmack überlassen — zumindest, solange keine beleidigende oder herabwürdigende Intention damit verbunden ist. Und das kann ich bei der abgekanzelten Sängerin nun wirklich nicht erkennen.

Die FFF-Veranstalter machen sich lächerlich und vertreten eine unhaltbare Position. Ihrer Sache schaden sie damit eher, als dass sie ihr dienen.

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